Ich habe jetzt eine Dichtscheibe aus POM angefertigt. Nachgedacht habe ich darüber schon lange, aber angeregt durch diese Diskusion:
https://emw-r35.de/board/viewtopic.php? ... =15#p74360 habe ich das jetzt doch in Angriff genommen.
In den originalen Gehäusen wird die Dichtscheibe aus Gummi mit vier "Ohren" (
C) gegen das Verdrehen gesichert.
Auf dem Bild inks, eine originale Dichtscheibe. Wie man sehen kann wird sie mit der Zeit durch das regelmäßige Nachziehen zusammengedrückt. Auch wird sie so hart, dass man sie nicht mehr am Stück aus dem Gehäuse kriegt. Der auf dem Bild fehlende Teil war komplett zerbröselt.
Rechts eine aktuelle Nachfertigung aus Gummikork. Diese Scheibe wird durch das vierte Loch (
D) im Gehäuse durch ein herforstehendes Stück Messingröhrchen gesichert:
Die Aussparungen (
A) im originalen Gehäuse für die "Ohren" der Scheibe. Das herforstehende Röhrchen (
B) im Nachfertigungsgehäuse:
Die Gummischeiben habe ich bis jetzt immer selbst angefertigt. Auf dem Bild im Beitrag vom 5. Januar 2007, 18:45 Uhr sieht man so eine Scheibe im gebrauchten Zustand.
Als es originalgetreue Nachfertigungen von dem Benzinhahn gab, habe ich mir ein Gehäuse und die dazugehörige Gummikorkscheibe (die auf dem Bild oben) gekauft. Die restliche Teile von einem originalen Benzinhahn hatte ich. Daraus habe ich mir einen Ersatzhhahn zusammengebaut. Wie man auf dem Bild erkennen kann ist die Gummikorkscheibe auch schon etwas zusammengedrückt, auch ist der Gummikork aus meiner Sicht etwas bröselig für so ein Teil. Wie man auf dem Bild auch sehen kann ist an der Scheibe auch schon etwas abgebröselt. Und das GAnze bwohl der Hahn noch nicht im Betrieb war.:
Diesen Ersatzhahn habe ich jetzt aufgemacht für einen Versuch mit einer Dichtscheibe aus POM.
Als erstes habe ich eine Schablone aus dünnem Karton angefertigt:
Danach einen Rohling aus 3 mm starken POM geschnitzt. Da ich keinen Maschinenpark für solche Arbeiten habe wurde das Ganze nach Wladimir Lockofeilows
* Methode angefertigt:
Nach der Schablone wurdne dann die Löcher in der Scheibe gebohrt:
Anprobe. Die Löcher wurden vorsichtshalber um 0,5 mm größer (4,5 mm), als im Gehäuse und Drehschieber gebohrt:
Danach wurde die Scheibe von beiden Seiten und der Drehschieber mit feinem Schleifpaier auf einer ebenen Fläche abgezogen:
Zum Schluss die Scheibe noch entgraten:
Dichtheitsprüfung nach dem Zusammenbau im geschlossenen Zustand:
https://www.youtube.com/watch?v=nBPtJKAa7gQ
Und sicherheitshalber wurde die Scheibe noch für 24. Stunden im Benzin eingelegt:
Nach dem Benzinbad ist die Scheibe nicht aufgequollen, sie hat sich nicht aufgelöst und nicht aufgeweicht:
Wenn jemand so eine Scheibe für das originale Gehäuse anfertigen möchte, muss er die Fixierung umbauen auf die Art wie in dem Nachfertigungsgehäuse. Weil eine Scheibe aus POM mit "Ohren" wird man in das Gehäuse leider nicht rein kriegen.
* Wladimir Lockofeilow soll einer Legende nach ein russischer Meister gewesen sein, der eine funktionsfähige Dampflock aus einem einzelnen Stück Eisen nur mit einer Feile hergestellt haben soll
